|
heiko laux - spread |
kanzleramt |
Das Format "Best of" wird in Technozirkeln ja nicht gerade überstrapaziert. Das hat zum einen so profanen Gründe wie z.B. die sehr geringe Dichte an wirklichen Superstars oder auch die relativ kurze Dauer der meisten ProduzentenInnenkarrieren. Vielleicht liegt ein weiterer Grund aber auch darin, dass in diesem Feld immer wieder neue Sound-Moden regelmäßig alles umwerfen und die meisten Best-ofs daher einfach nur altbacken und völlig inhomogen klingen würden.
Aber Heiko Laux ist anders. Er lässt mit "Spread" zehn Jahre Techno Revue passieren und präsentiert in großer Schlüssigkeit seine persönlichen Highlights auf Kanzleramt sowie Tracks, die er bei Tresor, Missile oder dem New Yorker Label Synewave veröffentlichte. Auch eine Techno-Best-of macht eben Sinn, wenn sich über das gesamte Werk ein Bogen spannen lässt und der Künstler immer noch in seinen Stücken, auch den älteren, ganz und gar zu Hause ist. Laux und mit ihm sein Label Kanzleramt sind ja nun nicht dafür bekannt, schnelllebigen Trends hinterherzulaufen. Von jeher wurde an einem klassischen Verständnis von Techno gearbeitet, das seine fixen Bezugspunkte - namentlich Detroit - stets beibehalten hat. Das betrifft bei Laux v.a. auch die Arbeit am Sound. Er macht nicht mit irgendwelchen Sample-Sperenzchen herum, sondern verlässt sich auf den soliden Rahmen, der vom klassischen Techno-Instrumentarium abgesteckt wird, allem voran von der 909. Laux steht für treibenden Maschinen-Funk, geerdet in klaren, harten, bewährten Sounds. Von 1996 und "Dedicated To All Believers Pt. 1" braucht die Tracklist gerade mal fünf Minuten, um ganz ohne Bruch und Umwege ins Jahr 2004 zu "For Girls And Boys" zu gelangen. Und mittendrin ein Hit wie "Five", der auch sechs Jahre nach Erscheinen nichts von seiner hypnotischen Qualität eingebüßt hat.
www.kanzleramt.com
(2005.10.11, 13:37) |
comment
|
|
|
|