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monobox - molecule |
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Nachdem Robert Hood Mitte der 90er den Minimalismus von Techno in seinem tanzbaren, energetischen Sinn definiert hatte, ist es spannend zu beobachten, wie nun das, was sich inzwischen aus diesem Minimalismus entwickelte - forciert durch den schon Überdruss verursachenden Trend der letzten Jahre -, wiederum in Hoods Musik Eingang findet. Einige der Tracks auf "Molecule", unter dem Pseudonym Monobox veröffentlicht, lassen sich als Feedbackschleife minimaler Visionen lesen, bei der selbstverständlich gepflegte und aufpolierte Langeweile außen vor bleibt und Hood immer noch einzig nach Hood klingt - von der "Minimal Nation" zu "The Diamond Age".
"Molecule" steht unter dem Überthema des Kleinteiligen, allerdings geht es weniger um Atomisierung als um Nanotechnologie. Nach klassischer Detroit-Tradition transportiert Hood über seine Musik eine technofuturistische Utopie: Er stellt sich vor, wie irgendwo abgeworfene Nanomaschinen nach und nach eine ganze Stadt erbauen könnten. Mit dieser Vision einer scheinbar wie von selbst entstehenden Metropole schafft Hood gleichzeitig ein stimmiges Bild für seine Musik. Auch hier generieren isolierte, allein bedeutungslose Elemente im rhythmischen Zusammenspiel ihrer Repetition Bedeutung und Groove und erlangen in ihrer Funktionalität schließlich soziale Relevanz. So wie auch Robert Hood Einzeller und die Baupläne der Evolution als Vorbilder für seine Nanomaschinen aufruft und damit seine Utopie mit dem Wunder des Lebens vereint.
www.logisticrecords.com
(2003.05.28, 15:01) |
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