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andi teichmann - fades |
festplatten |
Andi Teichmann war bisher vor allem als soziales Musikwesen bekannt. Er haut als eine Hälfte der Gebrüder Teichmann auf die Pauke und klopft auch bei Beige GT den Rhythmus. Aber wie auf "Fades" zu hören ist, sperrt er sich auch wochenlang im Zimmer ein, um ganz bei sich selbst alleine Musik zu machen. Sein Solo-Debüt-Album besticht zunächst vor allem durch eine bewusste Reduktion der Mittel und den sicheren Griff ins atmosphärische Dazwischen von Dancefloor, Pop und Heimelektronik. Teichmanns Produktion spricht eine etwas verhaltene Sprache, unverfälschte akustische Klänge spielen eine wichtige Rolle, die Synthies bleiben oft schwachbrüstig, wie durchscheinend, was aber insgesamt nur die Dichte der Platte und den Eindruck an Intimität steigert. Mit diesen einfachen Mitteln zeichnet "Fades" Melancholie in großen Bögen. Zentrale Instrumente sind, neben der Bassdrum als Basis, das Piano und die Gitarre, die immer wieder in weiten Echos ausklingen und damit einen Raum ausloten, der zum Teil beängstigend in die Tiefe geht. Die Leere und Einsamkeit der Beats kommt so an manchen Stellen schon fast bedrückend zum Vorschein. Doch mit seinen Melodien sorgt Andi Teichmann für Hoffnung, selbst ein desillusionierter Refrain wie "They Don't Care Bout You" taugt in diesem Rahmen noch zur Pophymne, spendet Trost, macht Mut. So behauptet "Fades" Solipsismus nicht nur als künstlerisches, sondern auch als Lebensprinzip.
www.fest-platten.de
(2005.10.28, 12:46) |
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