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the national trust - kings and queens |
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Party ist immer eine passende Antwort, auf Freude und Erfolg ebenso wie auf Wut, Enttäuschung oder Krise. Dass The National Trust aus Chicago ihr Album "Kings And Queens" dezidiert als Reaktion auf die Post-9/11-Zeit verstanden wissen wollen, leuchtet beim Zuhören und unweigerlichen Mitschunkeln erst mal gar nicht ein. Denn die musikalische Umsetzung dieser Periode ist so fröhlich funky funkelnd, ja so glatt geraten, dass an Reibefläche nur mehr das bleibt, was eben genau nicht auf der Platte ist, aber angesichts dieses Hintergrunds vielleicht zu erwarten gewesen wäre.
So gesehen bleibt der Genuss der schiefen Funk-Rhythmen, der Bläserfanfaren und "Oh Baby"-Chöre, zu denen über "Dirty Little Secrets" gerappt oder im Prince-Falsett vom "New Sexy Touch" gesungen wird, ein etwas zwiespältiger. Konsequent ist allerdings, dass The National Trust sich für dieses Vorhaben mit Begeisterung in die große US-Pop-Wühlkiste voll konkreter Körperbedeutungen und Gute-Laune-Grooves von Disco über 80er Popfunk bis HipHop stürzen und dabei immer auf der guten Seite des Glitzer-Soul bleiben. Das wirft einige wirklich tolle Stücke ab. Insgesamt wirkt "Kings And Queens" nur eine Spur zu belanglos, zu sehr Kreuz-und-quer-Genre-Patchwork. Das könnte am Einfluss von Abel Garibaldi an den Reglern liegen, der als Studiofuchs u.a. solche Mainstream-Referenzen wie Ciara, Britney Spears oder R. Kelly vorzuweisen hat. Aber wenn schon zu einer Nationale-Sicherheits-Frust-Party geladen wird, dann eben bitte in der richtig dicken Besetzung!
www.thrilljockey.com
(2006.01.30, 17:48) |
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