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markus guentner - lovely society |
ware |
Ein Künstler hat es nicht leicht, wenn die Rezeptionsmaschine seine Werke stets nach denselben vergangenen Großtaten aburteilt und alles andere, das dem Schema F nicht entspricht, irgendwie durchs Aufmerksamkeitsraster rattert. Dieses Schema heißt bei Markus Guentner immer noch Popambient, auch wenn es auf seinem letzten Kompakt-Album vor einem Jahr z.T. ziemlich gerumpelt hatte und er für Ware Records sowieso seit jeher astreine Club-Tracks produziert. Die deutliche Four-to-the-Floor-Sprache von "Lovely Society" kommt also keineswegs ohne Vorwarnung.
Die Tracks des Albums wirken manchmal ein wenig spröde oder blass, aber das vordergründige Problem könnte viel eher die Lücke sein, die die Erwartungshaltung an Guentners Musik zwangsläufig aufklaffen lässt. Von dem Regensburger wird einfach honigschwer tropfende Ambient-Romantik gefordert, und die muss hier zwischen den Beatspuren erst selbst gesucht und hervorgezerrt werden. Hör- und Tanzfaule werden es also ein wenig schwerer mit dieser Platte haben, alle anderen können sich überraschen lassen, wenn Guentner beispielsweise mit einem Stück wie "Something About You" fast unbemerkt Rezepturen von Oldschool House in seinen Sound hineinschwindelt: ein Beat, drei Akkorde und ein Stimmsample - fertig ist die Hedo-Hypnose im 4/4-Takt. Und in ähnlicher Manier erzählt Markus Guentner noch einiges mehr über die liebenswerte Gesellschaft der TänzerInnen.
www.ware-net.de
www.m-guentner.de
(2006.02.24, 20:09) |
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