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jimmy edgar - color strip |
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Es ist die Zeit des Post-Wunderkindstatus für Jimmy Edgar. Mit einer EP und einem Minialbum auf Warp hatte sich der junge Detroiter im Jahr 2004 ganz hoch in die Aufmerksamkeitsliga der Hype-Medien gespielt. Die offensichtlichen Fakten rund um den Posterboy-Produzenten wurden damals natürlich rauf und runtergebetet, aber sie stimmen immer noch: Edgar ist die Fleisch gewordene Vereinigung von Detroiter Techno-Funk und Warp-Elektronik.
Das Post-Wunderkind heißt nun "Color Strip", schaut sehr selbstbewusst und abgeklärt in die Welt hinaus und wurde vom jungen Papa Jimmy konsequent auf einen in sich geschlossenen, digital knisternden Sound gestylet. Wenn "Bounce, Make, Model" Ende 2004 noch als ein Weiterdenken des Clicks'n'Cuts-Erbes in Richtung R'n'B gelten konnte, so regiert jetzt weniger offensichtliches Computer-Nerdtum, sondern noch mehr Funk. Was Hypernervosität war, ist jetzt Reduktion, und genau die ist dafür verantwortlich, dass Egdar so vieles an Assoziationen auf unsere mentalen Monitore schicken kann. Die Stücke klingen mal wie Cybotron auf Popper-Funk, wie 2Step im Melancholiemäntelchen oder Vocoder-HipHop auf Speed in der Italo-Disco.
Dabei passiert im Grunde gar nicht viel. Alles ist Rhythmus, die Claps hallen nackt und metallisch in einem Raum, der stets klar umrissen bleibt und einengend klein wirkt, aber die Vibes der Musik reißen die Wände dieses Raums immer wieder ein. Das Wunderkind lacht sein dreckiges Lachen dazu und tänzelt durch die Trümmer unbekümmert weiter in Richtung Hype-Abgrund.
www.warprecords.com
www.jimmyedgar.com
(2006.02.24, 20:20) |
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