|
unai - a love moderne |
force tracks |
Immer wieder ist Neues über die Fortschritte der Teleportationstechnologie zu vernehmen. Nach Raumschiff Enterprise und "Scotty, Energie!" klingt es zwar noch nicht so ganz, wenn in Wiener Laboratorien irgendwelche subatomaren Teilchen von einer Seite der Donau zur anderen gebeamt werden, aber auf weitere Fortschritte brauchen wir eigentlich gar nicht mehr zu warten, da wir mittels Musik doch schon längst herumgebeamt werden, und zwar in der noch mal spezielleren und schwierigeren Disziplin entlang der Zeitachse.
"A Love Moderne" von Unai ist eine perfekte Beam-Platte. Force Tracks, die ehemalige Hauptbaustelle von Minimal House schlechthin, ist kommentarlos zurück als wär's einfach wieder das Jahr 2000 - vor der neuen Terror-Weltunordnung, vor Super-Retro-Pop, ja gar noch vor dem Platzen der Dot-Com-Blase. "A Love Moderne" ist eine Platte, die vom ehedem herrschenden Status quo des poppig dubbenden Clicks'n'Clonks-House, nach Wunsch veredelt mit einfühlsamem Männergesang, in nichts abweicht. Unai präsentiert eine eingefrorene, museale Moderne, die ihren digitalen Fortschrittsglauben aus der Zeit vor 9/11 wieder haben will. Das Beamen in die nähere Vergangenheit gelingt perfekt, ein Faden wird wieder aufgenommen und könnte mit dem Wissen um die Zukunft anders weitergesponnen werden, woran Unai aber offensichtlich kein Interesse hat. Ist vielleicht auch besser so, die Wissenschaft ist sich ja noch nie im Klaren darüber, wie das Fuhrwerken in der Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst. Aber mal abwarten, was noch passiert.
www.force-tracks.net
(2006.04.24, 19:18) |
comment
|
|
|
|