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ekkehard ehlers - a life without fear |
staubgold |
Es braucht nicht unbedingt alte, mehrfach ineinander verkabelte Gitarrenverstärker, um das existentielle Rauschen von Technik, Musik und Leben hörbar zu machen. Die raue, brüchige Stimme des Bluesmusikers Charles Haffer Jr. rauscht und schwingt mindestens noch mal so stark. Ekkehard Ehlers verwendet in den Stücken von "A Life Without Fear", die ursprünglich für ein Tanztheater komponiert wurden, einfach beides, entschlackt sein Klangmaterial und verbindet es neu, verkompliziert und vereinfacht damit zugleich. Er etabliert eine Ebene, auf der Mundharmonika und Jazztrompete, Kalimbas und dreckige Bluesgitarren zueinander finden, ohne den ihnen jeweils eingeschriebenen Gehalt und ihre Geschichte verlieren zu müssen.
"A Life Without Fear" ist eine Meditation auf die musikalische Entäußerung von Trauer und Unterdrückung in Form hypnotischer Klänge, sozusagen der Blues in verschiedenen Zeiten, Kontexten und Traditionen. Damit ist Ehlers gemeinsam mit seinen Musikern einer Essenz des Blues auf der Spur, die nicht nur eine Wahrheit von Musik in sich trägt, sondern vom Leben überhaupt. Ein Grabstein mit einer sehr direkten, fast makabren Zeichensprache ziert das Cover des Albums: RIP schallt es aus dem weit geöffneten Kiefer eines Schädels. Die Frage nach einem Leben ohne Angst fällt mit der Frage nach dem Tod zusammen.
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(2006.04.24, 19:42) |
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