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broker/dealer - initial public offering |
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Dass Dubhouse in der stetigen Bewegung seiner eigenen Echos mit der Zeit etwas müde geworden ist, stand letztens schon im Kölner Express zu lesen. "Quo vadis Dubhouse?", titelte nun auch Bild ungewohnt kryptisch in einem großen Aufmacher. Was war angesichts dieser nicht mehr zu leugnenden Schlappheit zu tun? In Übersee wusste jemand Rat: Zunächst mal an den alten Vorbildern festhalten, einfach weitermachen und schauen, was sich so ergibt, sagten sich Broker/Dealer aus San Francisco und fanden einen neuen Ausblick in dem Fenster, das sie süßlicher Poppigkeit öffneten. Diese spendete Trost und schafft nun auf Broker/Dealers Debütalbum "Initial Public Offering" einige schöne Momente zwischen Nostalgie und Sonntag Morgen.
Der Titel lässt vermuten, dass sie diese Poppigkeit als neue Möglichkeit auch anderen anbieten möchten. Nun ja, Salz oder einige Acts auf Forcetracks haben ihr Heil in dezentem Kitsch auch nicht erst gestern gesucht - von der Ausnahmestellung eines Luomo mal abgesehen, der sich bezüglich Kitsch ebenso wie bezüglich Komplexität doch auf anderen Ebenen bewegt. Für mich sind Broker/Dealer also irgendwie die italienischen Schwimmer im Olympiabecken: in die äußerste Bahn gedrängt, von den Bugwellen der Michael Große überschwemmt, mit letzter Kraft sich an den Beckenrand rettend, während das Fernsehen schon nur mehr eine bleiche siegreiche Faust zeigt, die in Zeitlupe in die Höhe geht. Dabeigewesen sein war ja auch schon was. Und irgendwie waren mir Verlierer doch immer grundsympathisch.
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(2003.07.03, 12:53) |
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