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amp fiddler - afro strut |
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Wer von seiner Mission wirklich überzeugt ist, der gelangt selbst im nach Popmaßstäben gemessen deutlich fortgeschrittenen Alter von Ende Vierzig noch an sein Ziel. Amp Fiddler aus Detroit ist so ein Musikmissionar. Er war jahrelang als Keyboarder mit George Clinton in Sachen P-Funk unterwegs und erregte in letzter Zeit immer wieder als Sänger und begnadeter Tastengott im Soul-House-Dunstkreis von Kenny Dixon Jr. Aufsehen. Nach einem ersten, nicht ganz geglückten Versuch Anfang der 90er etablierte sich Fiddler erst vor zwei Jahren mit "Waltz Of A Ghetto Fly" als Solokünstler - kaum zu glauben, wenn man hört, mit was für einer Souveränität und Gänsehautstimme er sich durch seine Songs schmachtet.
Mit "Afro Strut", dem zweiten Album nach seinem Durchbruch, greift Amp Fiddler in Teilen zurück auf die Klangrezeptur seines Solodebüts vor 15 Jahren und lässt Gangster-Jazz und 50er Jahre R'n'B als Einflüsse anklingen, generell spürt er im Soundgewand des Jetzt einer klassischen Soul-Ära nach, Motown nach "What's Going On" ist da natürlich das große Stichwort. Bläsersätze und der schön ausladende Streicherschmalz Marke Larry Gold werden aufgefahren, der bisher wichtige HipHop-Einfluss schwingt nur mehr als eine bestimmte Gewitztheit in den Beats mit. Alles durchaus kein Nachteil: "Afro Strut" wirkt in sich schlüssiger und eleganter als das letzte Album.
In den meisten Stücken füllt Fiddler mit großer Leidenschaft die Rolle des romantischen und funky Hustlers aus. In der abschließenden Ballade singt er mit regelrechter Marvin-Gaye-Inbrunst: "A man's gotta hustle..." Hier ist das tägliche Straßengeschäft des sich irgendwie Durchschlagens zum Schauplatz der Soul Politics geworden.
www.genuinerecords.net
www.ampfiddler.com
(2006.09.14, 21:14) |
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