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jeff samuel - step |
trapez |
In jeder noch so idiotischen Diskussion fällt es irgendwann. Jenes Argument, das sich einfach durch die Art und Weise seines Vortrags in einen unverrückbaren Granitblock verwandelt, laut, gewichtig, unwiderlegbar. Alle dialektischen Spielchen finden darin ein abruptes Ende, ab jetzt geht's nur mehr in eine Richtung weiter - oder es geht gar nichts mehr. Die Tracks von Jeff Samuels Debütalbum "Step" funktionieren genau wie solche Argumente. Durch die schiere Dichte ihrer Sounds und Arrangements schubsen sie in jedem noch so auf minimal oder maximal getrimmten Technoclub alle Düsternis einfach über den Rand der Tanzfläche, drücken alle Zaghaftigkeit an die Wand. Goodbye Tristesse, hallo Granit-Funk!
Seit dem Jahr 1999 hat Jeff Samuel erst von seiner Homebase Ohio, mittlerweile von Seattle aus von 7th City über Spectral bis Pokerflat und Contexterrior so ziemlich jedes Technolabel, das in den gerne mal abschweifenden Minimal-Diskussionen eine klare Ansage vertragen konnte, mit handfesten 4/4-Argumenten beliefert. So agil und bewegungsfreudig sich die Stücke auf "Step" einerseits mit ihren Melodiespritzern geben, so hart sind sie auf der anderen Seite. Jeder einzelne Percussionsound spielt sich im Raster einer präzise treibenden Rhythmik mit unerbittlicher Klarheit ganz in den Vordergrund, die Flächen stehen im Kontrast dazu oft etwas verloren dahinter. Viel Interpretationsspielraum bleibt in diesem Stakkato der Minimal-Happiness nicht mehr. Jeff Samuel macht Musik, die keinen Widerspruch duldet.
www.traumschallplatten.de
www.jeffsamuel.com
(2007.01.09, 16:31) |
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