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black strobe - a remix collection |
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Dreck ist der neue Glam. Und die Remixcompilation ist das neue Künstleralbum. Wenn man den Gleichungen von Arnaud Rebotini und Ivan Smagghe alias Black Strobe Glauben schenken will, haben sich die Parameter der Tanzmusik wieder mal deutlich verschoben. Denn das französische Produzentenduo lässt, nicht ganz ohne Berechtigung, eine Sammlung von Remixen als sein Debütalbum bewerben. Tatsächlich haben Black Strobe in ihrer mittlerweile zehn Jahre währenden Karriere öfter an Bearbeitungen fremder Stücke gesessen, als eigene Tracks zu veröffentlichen. Und wer nacheinander Depeche Mode, The Rapture und Bloc Party auf seine Kundenliste setzen durfte, besitzt zweifellos eine ansehliche Definitionsmacht über den Sound of Now in den Clubkatakomben weltweit.
Keine Frage: Black Strobe waren in den letzten Jahren ganz vorne dabei, wenn es darum ging, Schmutz über 4/4-Beats zu schleudern. Auf ihrer "Remix Collection" ist kaum mehr zu unterscheiden, wo die Grenze zwischen der dunklen Seite von Disco einerseits und dem Reich der Gothic-Kraftmeierei und der etwas abgestandenen Electronic Body Music andererseits liegt. Aggressiv und bedeutungsvoll scheppert jeder einzelne Sound, höchstdramatisch sind die Arrangements. Dass auch eine Band wie Rammstein auf dieser Platte vertreten ist, darf also nicht weiter verwundern. Berauscht von der eigenen Düsternis torkeln Rebotini und Smagghe in ihren abgewetzten Lederjacken geradewegs in die Großraumdisco. Zeilen wie The Raptures berüchtigtes Lebensmotto aus "Sister Saviour" passen zu ihrem Elektroschockrock wie ein herbeigesehnter Stiefeltritt in die Visage: "If I drink myself to death at least I know I had a good time."
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www.blackstrobe.com
(2007.01.09, 16:32) |
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