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ampl:tude - der igel an der orgel
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"Onkel Uhu ist krank", meldet grelles Keyboard-Sägen in Stück Numero eins. Aber nicht doch! Wer trompetet da denn dann so schön mit seinen verschnupften Casio-Fanfaren? Wenn es der kranke Onkel Uhu nicht ist und auch nicht "Der Igel an der Orgel", dann wohl einer der vier Ampl:tude-Jungs aus Berlin Neukölln, die sich im Synthesizer-Spielzeugpark und in Casio-Wunderland so richtig austoben und frei von der Leber weg ihren Orgelquietschosuperkladeradatsch loslassen. Leider habe ich ihre ersten beiden LP-Auslassungen irgendwie verpasst - zweifellos ein großes Versäumnis, denn das dritte Album "Der Igel an der Orgel" liefert wunderbares, sich vor Begeisterung überschlagendes Barockmusik-Entertainment im Billomat-Chipsatz-Zeitalter. Bei Ampl:tude geht's immer volle Tube ab, zwischen voll süß, voll heulen und voll daneben - im positivsten Sinne natürlich. An ganz wenigen Stellen nur wird's in den acht schönen Instrumentalliedern auch mal so ein wenig zirkusblöd (z.B. beim Titel "Eine Medaille hat immer mindestens zwei Seiten" und dem zugehörigen Musikstück), aber die nachfolgende Hymne an "Meine geliebte goldene Uhr" lässt das sofort wieder vergessen. In den ruhigeren Momenten hat das was vom Verwandten im Fiepsgeiste Schlammpeitziger, doch quietscht hier im Quartett alles viel lichter, direkter, naiver. Wie gerne feiert man da mit auf diesem Hohefest der beglückenden Regression. Lang lebe Onkel Uhu!

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last updated: 2009.08.26, 10:29