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MIA - bittersüss
sub static

Die Punkte sind weg. Michaela Grobelny, von ihren FreundInnen immer schon einfach Mia genannt, braucht keine umständlichen typografischen Signale mehr, um ihr Künstlerinnen-Ich zu behaupten. Nachdem M.I.A. aus UK mit ihrem Grime-Ragga-Hop und ihrer gezielt medial ausgeschlachteten Biografie den Namen der Technoproduzentin, DJ und Label-Betreiberin von Sub Static kurzerhand besetzt hatte, wurde eine solche Veränderung gewissermaßen auch von außen aufgezwungen. Sicher keine angenehme Überraschung - aber im Grunde auch egal, wenn man sich wie MIA über die Jahre hinweg eine eigenständige, sofort wiedererkennbare Sound-Signatur erarbeitet hat.

Nach den minimal-melodischen "Schwarzweiß"-Kontrasten ihres ersten Albums hebt MIA nun die typische Melancholie ihrer Techno-Songs auf die digitale Ebene: "Bittersüss" ist erstmals ganz am Rechner entstanden. Umso mehr überrascht, wie treu sie iher Handschrift auch nach einer so grundlegenden Umstellung der Produktionsweise geblieben ist. Ja, das Album ist vielfältiger, reicher, an vielen Stellen auch ruhiger geworden als ihre bisherigen Veröffentlichungen. Doch wie gehabt bleiben die Stücke sehr transparent und überschaubar, und immer noch ist da auch dieses schwer fassbare Mehr an Stimmung, Romantik, Emotion, das aus den glasklar hörbaren einzelnen Elementen nicht wirklich abzuleiten ist. "Bittersüss" ist zugleich ein Tanz auf und ab hüpfender Sonnenpartikel und ein großes Schattenreich. MIA bewegt sich als Elfe der Techno-Gefühligkeit mitten durch diese Gegensätze, traurig und euphorisch und selbstsicher.

www.sub-static.de
 
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last updated: 2009.08.26, 10:29