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aaron martin & machinefabriek - cello recycling | cello drowning |
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Eine ganze erste Minute lang ist auf dem gemeinsamen Album von Aaron Martin & Machinefabriek kaum etwas zu hören. Nur weit entfernt verliert sich irgendwo in den Tiefen der Hallräume ein einsames Rauschen. Doch diese Ruhe entpuppt sich schnell als trügerisch: Gerade, weil die zwei epischen Stücke "Cello Recycling | Cello Drowning", die die gesamte Veröffentlichung ausmachen, so nahe an der Grenze zum Verschwinden gebaut sind und aus nichts Anderem als an- und abschwellendem Dröhnen zu bestehen scheinen, müssen sie extrem laut gehört werden. Erst dann entfalten sie ihre ganze Wucht, ihre massiv beunruhigende Wirkung.
Das entspricht im Grunde einer typischen Formel der Ambient Music: simples Prinzip - großer Effekt. Denn das ästhetische Programm der beiden Musiker folgt der Schule der Elektroakustik quasi wie aus dem Lehrbuch. Aaron Martins Cello-Spiel und seine Aufnahmen von Wassergeräuschen werden von der "Machinefabriek" Rutger Zuydervelt im Rechner verfremdet, collagiert und ineinander geblendet, bis im mäandernden Maelstrom der Sounds die eigentlichen Klangquellen nicht mehr auszumachen sind. Das Resultat dieser Operationen klingt in den Höhen so scharfkantig und wummert zugleich untenrum so bedrohlich, dass dadurch jedes bisschen Wohlgefühl zersplittert und zermalmt wurde. Durch das Recyclen und Ertränken ihres Materials im steten Klangfluss haben Aaron Martin & Machinefabriek also das genaue Gegenteil von Hintergrundberieselung geschaffen.
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(2007.09.05, 23:09) |
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