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supermayer - save the world |
kompakt |
Man kann ihnen einfach nicht böse sein. Einem charmanten Doppel der Kölner DJ-Institutionen Superpitcher und Michael Mayer verzeiht man sogar einen ebenso allerweltsmäßigen wie doofen Projektnamen samt großkotzigem Albumtitel und der entsprechenden Inszenierung als Superhelden auf dem Cover-Artwork. Supermayer retten also die Welt. Klar, für Baby Ironie und Mister Größenwahn waren bei diesem Abenteuer von Anfang an zwei Hauptrollen vorgesehen. Das Gute daran: Mit ihrem selbstbewussten Auftreten haben unsere beiden Comichelden gar nicht so unrecht, denn tatsächlich gelingt es ihnen, auf ihrer Mission die zickige alte Popgeschichte mit dem dicken Tanzbeat zu versöhnen. Die Songs und Discostampfer auf "Save The World" sind überraschend, quirlig und auf jeden Fall nicht das, was man von einem Kölschen Dreamteam of Schaffeltechno und Neo-Trance, das bisher fast nur remixend aufgetreten ist, überlicherweise erwartet hätte.
Eine quäkende, verdammt nach dem Lo-fi-Singsang von Jim Avignons Projekt Neoangin klingende Stimme macht auf dem ersten Stück die programmatische Ansage: "The Art Of Letting Go". Und in der Folge wird mit jedem einzelnen Stück dieser Platte tatsächlich alles an Erwartungshaltungen losgelassen und der Anspruch, den das Label Kompakt an sich selbst stellt und auch gerne nach außen kommuniziert, endlich mal eingelöst - nämlich schlicht und einfach eine Plattform für tanzbare Popmusik zu sein. So vielfältig, zitierfreudig, catchy und glamourös wie Supermayer war Kompakt noch nie und Kölsche Elektronik seit mindestens Forever Sweet nicht mehr. Und gerade in dieser Offenheit liegt die Qualität der Platte. Techno gerettet, Pop gerettet, Welt gerettet. Dann ist ja ab sofort alles supermayer!
www.kompakt-net.de
(2007.10.08, 17:33) |
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