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dominik eulberg - bionik |
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Wo sind sie hin, die fuchsbandwurmlangen Stücktitel? Überraschenderweise beschränkt sich der gerne Rotbauchunken oder Trottellummen beobachtende Techno-Naturbursche Dominik Eulberg mit seinem dritten Album auf Kurz und Bündiges wie den "Bienenstich" und schlichte Ornamente auf dem Plattencover. Auch einer äußerst gelungenen Image-Masche wird man eben irgendwann überdrüssig. Insofern hat sich das ästhetische Drumherum endlich der Transparenz, Direktheit und Geradlinigkeit von Eulbergs Musik angepasst. Denn auf "Bionik" wildwuchert und mäandert es nicht, hier wird der Standard des Tracks als meisterhaftes Handwerk umgesetzt.
Was der Bonner Produzent unter dem Eulberg'schen Qualitätssiegel abliefert, ist vor allem zuverlässig, solide gebaut, durch die Bank einfach und gut zu gebrauchen. Genau in diesem Nutzwert liegt auch der Grund seines durchschlagenden Erfolgs. Die Zeiten, in denen er noch als Wunderkind-Geheimtipp durch Plattenläden und Presse gelobt wurde, sind längst vorbei. Eulberg ist mit seinen Produktionen und als DJ zur Massenintegrationsfigur des Minimal Techno geworden. Wo andere derzeit auf dem Dancefloor wieder auf das Moment von Überraschung und Überwältigung setzen und dieses Spiel genüsslich bis zu Irrwitz oder Dummdreistigkeit weitertreiben, steht bei Dominik Eulberg eine ganz andere Qualität im Mittelpunkt: Verlässlichkeit.
www.cocoon.net
(2007.11.30, 11:18) |
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