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amp fiddler / sly & robbie - inspiration information |
strut |
Eine Platte mit den Namen Sly Dunbar und Robert Shakespeare im Titel oder in den Linernotes ist nichts wirklich Außergewöhnliches. Schließlich konnten die beiden manischen Vielproduzierer aus Jamaika in den letzten Jahrzehnten praktisch die halbe Popwelt auf ihre Kundenliste setzen, zuletzt etwa Michael Franti oder zum wiederholten Male Grace Jones. Die Tatsache einer Zusammenarbeit von Sly & Robbie mit dem Detroiter Funk- und Soul-Musiker Amp Fiddler ist an sich also keine große Nachricht. Auch nicht, dass das Label Strut mit diesem Album eine Reihe ähnlicher Kollaborationen von frischen Künstlern mit ihren musikalischen Vorbildern starten will.
Und doch ergeben sich auf der Achse Kingston - Detroit aus der Überlagerung von Reggae-Rhythmen und Motown-Soul interessante Feedbackschleifen, ganz besonders jene im Stück "Black House". Über einem sehr zurückgelehnten Groove von Sly & Robbie rollt Amp Fiddler mit seiner unverkennbaren Stimme die Geschichte des Black America seit den 60er Jahren auf. Fiddlers Rhetorik vom nötigen Wandel füllt seit Monaten weltweit die Tageszeitungen, denn im November 2008 könnte es so weit sein: Das Weiße Haus wird schwarz. George Clinton, der Altmeister des P-Funk, für den Amp Fiddler jahrelang die Keyboards spielte, hatte zu Beginn der Ära seines Namensvetters Bill die Forderung "Paint The White House Black" noch mit ziemlich wütenden Rhythmen untermalt. Amp & Sly & Robbie übernehmen das Motto, verwandeln es aber beinahe in eine Ballade. Wo Aggression war, ist nun Hoffnung. Aus solchen Gegensätzen zieht dieses Album mehr Spannung als aus der Geschmeidigkeit der Musik. Denn die neue Zuversicht klingt unglaublich locker.
www.strut-records.com
(2008.10.10, 16:24) |
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