ara 






sound selections  
reviews
lawrence - the absence of blight
dial

Die Erotik des Stadtrandes, verlassene, zerfallende Baracken, im Nirgendwo endende Schienenstränge, zarte Pflanzen, die den Asphalt zurückerobern. Peter Kersten aka Lawrence interessiert sich für das Unscheinbare und Abseitige, dessen Schönheit keinen glatt polierten Stereotypen entspricht. Vielleicht lässt er seine Musik deshalb nur mit monochromen Fotos illustrieren, weil sie für die, die sich in diese versteckte Welt hineinziehen lassen - und ich hoffe, das werden Millionen sein -, selbst schon in allen nur erdenklichen Farben schillert. Denn wenn hier etwas nicht geht, dann ist das ein Element oder die Dauer eines Taktes, die sich nur in Funktionalität erschöpfen. Alles ist hier Stimmung und Gefühl. Melancholie ist da ohne Pause, aber eben als eine unbestimmte Fülle an Emotion, die jederzeit in bodenlose Traurigkeit oder einen euphorischen Ausbruch kippen kann. Dieses Dazwischen macht wohl die Magie von "Absence Of Blight" aus. Klar hat das Pathos, aber im Pathetischen eine natürliche Ernsthaftigkeit, eine Leichtigkeit, die nichts erzwingen will, nie aufdringlich ist. Vielleicht kann das auch einfach nur Romantik genannt werden. Wenn mich die Streicher in "Somebody Told Me" einlullen und Glockenspiel und Harfenklänge mich dann in einen bittersüßen Heulkrampf stürzen, kann ich nicht anders als verzweifelt und glücklich zu flehen: Somebody hold me, please! Und ich hoffe, Peter Kersten freut sich darüber genauso wie beim Anblick der verdorrten Gräser und kahlen Äste am Stadtrand oder einfach so, wie er sich über seine großartige Musik freuen sollte.

www.dial-rec.de
 
comment
 



reviews
selections
specials
recent

contact




xml version of this page
powered by
antville.org | helma.org
last updated: 2009.08.26, 10:29