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byetone - feld
binemusic

Der Tradition totaler Reduktion lässt sich immer noch so einiges abgewinnen, ja sie kann nach wie vor sehr kurzweilig und spannend sein, vor allem, wenn es nicht nur um Dogmatismus und Konzeptionalität, sondern eben auch ums Ergebnis geht. Das junge Label Binemusic ist mit den Museen-kompatiblen Experimenten von Raster-Noton verbunden und zeigt, dass es keine Angst vor der Genussfähigkeit der eigenen Produkte hat.

Olaf Bender aka Byetone nutzt mit "Feld" extrem reduzierten Techno als ästhetische Spielwiese und pflegt dabei erfreulicherweise einen offenen Umgang mit den Spielregeln. Ganz alte Schule wird der Charme der minimalen Änderungen und dezenten rhythmischen Verschiebungen kultiviert, doch gibt es keine Berührungsängste, den kühlen Technizismus z.B. mit den Texten von Benders Kumpane Jan Kummer zu kombinieren, die auch ihren literarischen Anspruch nicht verhehlen.

So erzählt das Stück "Fremd" von einem kafkaesken Omnibusmassaker, in dem ein riesiger Dragonersäbel, ein Taschendieb und der Mann, der eines Tages zum Plüschbären wurde, wichtige Rollen spielen, und inmitten der Kälte und Anonymität der Sounds werden wir in der "Bar Jalta" plötzlich von unheimlichen Klauen in den Arm genommen, die uns Geborgenheit versprechen: "Hab' keine Angst, lehn dich an mich!" Das sind in diesem Kontext doch ulkige Überraschungen. Am Ende wird mit "Europa 70" sogar noch swingender House angetäuscht. Aber hallo!
 
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last updated: 2009.08.26, 10:29