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dj signify - sleep no more |
lex |
"Turntablism is pretty wanky, right?" Dem flotten Spruch von MC Buck 65 in der hier vorliegenden Platteninfo kann in der Regel ja nur zugestimmt werden. Trotzdem überrascht, wie oft bei Elektronik-affinem HipHop - wie beispielsweise eben auf dem Warp-Sublabel Lex - die einzige Alternative zu Plattenmixwichsereien in bleischwerer Düsternis gesehen wird. "Why if god is good is there evil in the world?", möchte DJ Signify auf seinem Album "Sleep No More" zuallererst gerne wissen, um dann in 17 dröhnenden Stücken eben nicht die heimtückische und dunkle Seite des Funk zu untersuchen, sondern mit seinem HorrorHop geradezu einen Anti-Funk zu zelebrieren (und damit ganz nebenbei auch die Boshaftigkeit seines Gottes zu beweisen).
Alles klingt verwischt und schmierig: Signify lässt die Hi-Hats scheppern, die Bassdrum dreckig poltern und mischt dazu noch einige kaputt gefilterte Samples, die mit Gitarren- und Streicherklängen auch mal traditionell geerdete Emotionalität mit hinein weben, dabei aber in erster Linie immer für die Atmosphäre arbeiten und nicht als Verweise funktionieren wollen.
Auf gut einem Drittel der Tracks wird er dabei durch die Alptraumlyrics von Sage Francis und eingangs zitiertem Buck 65 unterstützt. Vor allem letzterer glänzt dabei mit surrealistischem Partnerschaftshumbug, der trotz Scheppersound und Flüsterrap auch schon mal ein wenig peinlich rüberkommen kann. Aber vielleicht sind männliche Traumwelten ja grundsätzlich etwas seltsam und irgendwie wanky gestrickt, und Soundmann DJ Signify kann das ja nicht wirklich angelastet werden.
www.lexrecords.com
(2004.04.01, 15:05) |
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