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pascal schäfer - dawn
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Pascal Schäfers Samplingmusik greift etwas wieder auf, das Curd Duca Mitte der 90er virtuos ausformuliert hatte. Duca prägte mit einer Serie von Platten den Begriff Easy Listening, der aber keineswegs so locker, harmlos und beliebig gemeint war, wie ihn die Flohmarkt-Platten-Welle in plüschigen Clubs dann verstehen wollte. Die Easiness wurde da im Vergleich zum Aspekt des Listenings ungebührlich überbetont.

In der Tradition Ducas nimmt sich Pascal Schäfer nun, ganz Ohr, alles an Klängen, was ihm brauchbar erscheint, und rhythmisiert und strukturiert sein Material zu zehn collagenhaften Tracks. Trotz des Sampling-basierten Ansatzes wirkt "Dawn" keineswegs abstrakt. Schäfer scheut sich nicht, möglichst eindeutig definierte Klänge und Quellen wie etwa den Frauengesang im zweiten Stück "Sad" zu verwenden. Das Ausgangsmaterial scheint kaum verändert, die Loops sind sehr lang gesetzt, zerhäckseln und abstrahieren also nicht. Auch ist oft kaum zu unterscheiden, was sich Schäfer irgendwo ausgeliehen hat und was eigens eingespielt und aufgenommen wurde.

Doch das spielt im Grunde keine Rolle mehr, Samples sind hier keine Verweise, sie rufen genau so wie Akkorde und bestimmte Sounds Stimmungen und Atmosphären ab. Ausgehend davon geht es um Komposition im ursprünglichen Sinne von zusammensetzen: Schäfer probiert, was wo wie zueinander passt, bringt die einzelnen Elemente in Übereinstimmung, erzeugt Harmonie und Spannungen. "Dawn" ist damit in keinster Weise eine Nutz-, sondern reine Atmosphärenmusik, die zwar im Hintergrund laufen könnte, eigentlich aber ganz und gar gehört werden will und muss.

www.karaokekalk.de
 
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last updated: 2009.08.26, 10:29