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dat politics - go pets go |
chicks on speed |
Eigentlich müsste überraschen, dass die wenigste Laptopmusik bisher so munter verspielt klang wie die von DAT Politics. Auch wenn der Rechner mittlerweile das wohl gängigste Instrument darstellt, hat er sowas wie Kindheit und Pubertät noch gar nicht durchlebt. Die drei FranzösInnen können mit dem Schalk, der überall aus ihren quirligen Stücken hervorlugt, also noch einiges an Distinktionsgewinn im Grau der Laptopszene einfahren. Mit kindlicher Begeisterung probieren sie aus, was mit einem neuen Spielzeug so alles anzustellen ist, und fabrizieren damit ein quietschig schrilles Chaos durcheinander flirrender Melodiefetzen und Soundfragmente, das durchaus Catchiness oder Instant-Melancholie entwickelt und sich auch mal zu intelligentem Mitgröhl-Techno auswächst.
Thema ihres mittlerweile fünften Albums ist nach wie vor der Spaß an der bunten Warenwelt, übersteigert und verzerrt bis zur Karikatur, die selbst jedoch wiederum als Produkt funktionieren muss - das altbekannte Problem von Überaffirmation und Ironie im Pop. Wäre da nicht der Bandname, der auf Music Politics und den Warencharakter von Politik verweist, wäre man doch eher versucht, das ganze als Naivität und simple Lust an der eigenen überbordenden Kreativität gelten zu lassen. Im abschließenden Stück "Bees're Bees" singt Gastmusiker Nathan Michel zu Schunkelbeat und emuliertem Gitarrensolo: "No time for fun on mother earth." Klar ist auf jeden Fall, dass DAT Politics das so nicht wahrhaben wollen.
www.chicksonspeed-records.com
(2004.06.01, 17:36) |
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