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| d. diggler - sounds fiction |
| raum...musik |
Der Frankfurter Produzent Andreas Mügge zieht als D. Diggler seit einigen Jahren konstant seine Bahn im Kosmos der dezenten Abfahrt. Kurs und Geschwindigkeit sind festgelegt, keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden. In Musikjournalistenjargon übersetzt könnte das heißen: durchaus berechtigte und konsequente Handarbeit im Tech-House-Bereich, und deshalb steht mittlerweile auch schon das dritte Diggler-Album zur Besprechung an.
Was bisher geschah: Nach zum Teil sehr gelungenen Entwürfen im Fahrwasser von Minimal- und Dubtechno wurden zwischendurch mal poppigere, mal düster-reduzierte Varianten des Genres abgeliefert, dabei aber stets die modernistische Tradition in Ehren gehalten. Auf "Sounds Fiction" steht wieder der Körper und damit das Tool im Vordergrund - und entgegen den Verheißungen des Titels auch ein sehr erdiges Sounddesign. Der Dub darf noch manche Tür aufstoßen, die aber gerne wieder von kräftig zischenden Hihats zugeschlagen wird. Dabei ist Herrn Mügge zugute zu halten, dass er sich resistent gegen die Moden der allzu offensichtlichen Popismen und des stupiden Gesangs im Techno zeigt. Außerdem hat er sich inzwischen wohl auch selbst mal die Frage gestellt, was an seiner Porno-C.I. Diggler denn so besonders lustig ist. Die früher üblichen sexistischen Tracktitel sind weitgehend verschwunden (fragwürdige Verweise in diese Richtung finden sich in der Grafik aber leider noch immer).
Was mich an Mügges Veröffentlichungen aber meist mehr interessierte als sein Futter für den 08/15-Tech-House-Floor, waren seine zurückgenommenen, sphärischen Entwürfe, die zur rechten Zeit auch auf dem Tanzboden nachhaltig wirken konnten. D. Diggler ist meist besser, wenn er das macht, was er im Normalfall eigentlich nicht macht. So auch diesmal mit dem ungeraden und gut funkenden "Multiple Spaces" oder dem titelgebenden Track "Sounds Fiction", dessen Anspruch auf den Rest des Albums allerdings wenig abgefärbt hat.
www.raummusik.de
www.digglermusic.de
(2002.10.13, 12:52) |
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