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matthew dear - backstroke |
spectral |
Matthew Dear sorgte erst vor kurzem mit seinem Album "Leave Luck To Heaven" für einiges an Furore im Minimal-Sektor und legt nun gleich mit acht (bzw. auf Vinyl sieben) neuen Stücken nach - Stücken, die es vielleicht wegen des Anspruchs auf Geschlossenheit nicht auf die erste LP schafften, die im abgesteckten Terrain des Genres einfach zu viel wagen? Denn das Wabern in verschiedene Richtungen und die Sehnsucht nach dem Song, die bisher in einem clickenden Minimal-Kostüm steckten, offenbaren sich auf "Backstroke" deutlicher und unverhüllt.
Die gebrochene Stimme, die sich über die Beats erhebt, lässt zunächst mal stutzen, da Dear nun auch über Tracks singt, die andere ProduzentInnen wohl instrumental auf die Floors losgelassen hätten. Doch es geht nicht um eine zusätzliche Zierde für ruhigere Momente oder um ein Aufpeppen mit parolenhaften Vocalfetzen, hier gibt's Strophen, Refrains, Inhalte. Umso mehr muss man sich also freuen, dass Dear diese Wagnisse nur einige Monate nach "Leave Luck To Heaven" doch veröffentlicht und mit seinem Techno-Songwriting Poesie und Romantik in die Clubs trägt. "Backstroke" ist zweifellos die charmanteste und beste Ausschussware, die derzeit zu bekommen ist.
www.spectralsound.com
(2004.07.23, 13:03) |
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