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frivolous - somewhere in the suburbs |
karloff |
Frivolous alias Daniel Gardner lebt in einem offenen Haus, und er liebt es. Überall darf was rein, überall kann was raus, ständig nette Begegnungen und Überraschungen, immer was los. Sein Debütalbum könnte fast schon Sammelsurium genannt werden, würde da nicht diese gemeine, negative Ebene mitschwingen. Und solche Untertöne haben hier wirklich nichts verloren, denn die passen erstens nicht zur einnehmenden Wärme der Musik und würden zweitens der Qualität und Schönheit der Platte nicht gerecht.
Denn vom fröhlichsten House bis zum Humor einiger D'n'B-Anleihen, von dubbig zurückgelehntem Harmonierauschen bis zu Jazzeinlagen inklusive Kontrabass und Saxsolo vibriert das hier alles ungemein positiv naiv. Mit der selbst gewählten Bezeichnung dieser Musik als "Songwriter House" liegt Gardner also gar nicht so daneben, auch wenn das nicht wörtlich, sondern eher als ein Bild zu verstehen ist. Seine Songs kommen mit sehr wenig Text und Gesang aus, manchmal auch ganz ohne, aber dieser House will nicht bloß funktionieren, er erzählt immer auch was und schafft ganze Stimmungslandschaften.
Abgesehen davon, dass sich hier über die Jahre scheinbar so einiges angesammelt hat an Einflüssen, persönlichen Entwürfen und Weiterentwicklungen, kann die Unbekümmertheit, die "Somewhere In The Suburbs" zelebriert, durchaus auch provozieren. Ist das angesichts aktueller Techno-Paradigmen nicht atavistisch, seltsam weltvergessen, unerhört? Irgendwie ja, aber Frivolous wirkt einfach - so banal und wohl auch bescheuert das klingen mag - in erster Linie wahnsinnig sympathisch und, ja, nett. Etwas sehr Angenehmes macht sich beim Anhören seiner Songs breit. Es muss ja nicht immer alles laut "Trend!" schreien. Tut gut.
www.karloff.org
(2004.09.16, 17:40) |
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