ara 






sound selections  
reviews
jake fairley - touch not the cat
dumb-unit

Sofort und ohne Umwege rein in dieses schmutzige Machwerk. Nummer eins kommt simpel und unstoppbar angeschaffelt, verzerrte Synths - oder ist es doch eine Gitarre? - blasen durch die Anlage und schon nach wenigen Takten: die Stimme. Es ist nicht Neil Young in Keep-On-Rocking-Laune, der hier röhrt, auch nicht Billy Idol ohne auftoupierte Pose, sondern tatsächlich der kanadische Techno-Boy Jake Fairley. Die Strings, die er gegen Ende des Songs noch auffährt, wirken in diesem rauchigen Kellerambiente fast schon deplatziert, aber egal, weiter: Nummer zwei mischt wieder eine bratzige Basis an, Fairley rotzt mit einer Lou-Reed-Phrasierung aus seinen mürrischsten VU-Zeiten drüber und beweist, dass er auch ohne einen John Cale als Reibefläche richtig schrill und zornig abgehen kann. Von diesem Sound wird für den Rest von "Touch Not The Cat" nicht mehr abgewichen. Die dreckige Snare schnalzt sich konstant unerbittlich durch alle zehn Stücke, Fairley singt und singt dann wieder nicht, aber auch die instrumentalen Tracks - Mann, kommen jetzt schon die Zeiten, in denen von "instrumentalem Techno" gesprochen wird? - rocken, zerren und schmieren sich dick Feedback über die Beats. Die Frage: Synthesizer oder Gitarre? interessiert spätestens nach der dritten digitalen Schrammelorgie nicht mehr. Falls es da jemals eine Unterscheidung gegeben haben sollte: Hier wird sie ganz schnell ganz egal. Krachen muss es. Und das tut es. Ein Album wie aus einem Guss - dem Guss aus der Bourbonflasche direkt rein in den durstigen, rau gerockten Rachen.

www.dumb-unit.com
 
comment
 



reviews
selections
specials
recent

contact




xml version of this page
powered by
antville.org | helma.org
last updated: 2009.08.26, 10:29