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snax - from the rocking chair to the stage |
mental groove |
Und sie läuft immer noch: die unstoppable Disco-Machine. Denn Typen wie der sexy Fatherfucker Snax und sein Kumpane Khan, mit dem er gemeinsam die Gay-Elektro-Supergroup Captain Comatose bildet, kriegen zum Glück nie genug von Party, cheesy Style und großen Emotionen auf dem Dancefloor. Nach dreijähriger Arbeit fährt Snax nun mit einem in New York und Berlin entstandenen Soloalbum auf, das mit Songs, mit Gitarrensoli und Uralt-Synthsounds, mit Background-Chören und mit schmierigen Elektroballaden schnell die richtige Stimmung verbreitet. Eine spezielle, aber leider geheim gehaltene Gastsängerin schaut für ein Apollonia-6-Cover von "Ooo She She Wa Wa" vorbei. Die beiden können dem genialen Original zwar kaum was hinzufügen, aber rotzen zumindest genauso und bringen ein gelungenes, respektvolles - was hier zugleich auch heißen muss: respektloses - Update.
Solche Ehrlichkeit und das eindeutige (Fan-)Statement zu Vorbildern und Einflüssen anstatt der üblichen Vertuschungsaktionen wissen wir auf jeden Fall zu schätzen. Denn Minneapolis-Funk und Sleazyness spielen hier eine Hauptrolle. Snax macht sich Princes poppig reduzierte Auffassung von Funk zu eigen, um lofi mit an House und Techno geschultem Instrumentarium und der Euphorie des begeisterten, nimmermüden Discoschweins Camp als reine Feierlaune neu zu buchstabieren. Das klappt selbst ohne Hochglanzpolitur bestens. Auch gebrochener Glamour kann ordentlich funkeln, das beweist nicht nur jede Note der Platte, jedes Kreischen von Snax, sondern auch die Fotostrecke im Booklet, in der sich der hagere Wuschelkopf vor dem Chaos eines ziemlich verwohnten Apartments ganz schön offenherzig und sexy gibt.
www.mentalgroove.ch
(2004.09.29, 16:58) |
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