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ada - blondie |
areal |
Ja, es geschehen noch Musikmärchen. Mit der ersten Maxi zum absoluten Darling einer Szene werden, mit nur drei Platten alle ehernen Techno-Parameter - und alle Floors! - auf den Kopf stellen: Ada hat das in weniger als zwei Jahren geschafft. Mit "Blondie" ist es nun endlich an der Zeit für das nächste Kapitel dieser wunderbaren Geschichte, das Album.
Was Adas bislang erschienene drei EPs schon so besonders und großartig machte und ihr auch im Vergleich zu ihren ja nicht gerade als gesichtslos oder leicht überhörbar bekannten Labelkollegen bei Areal eine Ausnahmestellung bescherte, wird auf Albumlänge weiter perfektioniert und im zur Verfügung stehenden Spannungs- und Zeitraum richtig ausgebreitet: die unwiderstehliche Süße von Pop, Sentimentalität und auch dieses gewisse Indiegefühl, das ihre Songs auf der Basis von an Minimal geschultem Techno und House entwickeln. Diese Elemente und Stimmungen verbinden sich bei Ada zur so perfekten, emotional mitreißenden Symbiose, dass bei der Einordnung ihrer Musik schon mal etwas hilflos um neue Genrebegrifflichkeiten gerungen wird. Die müssen natürlich unzulänglich bleiben, denn die Offenheit, die "Blondie" lebt und - natürlich auch auf dem Tanzflur - feiert, lässt sich von Schöpfungen wie Poptech oder Emohouse nicht einfangen. Dass Songs von Everything But The Girl und den Yeah Yeah Yeahs in diesen Kosmos so selbstverständlich und zwingend eingemeindet werden, dass sich beim bloßen Anhören ohne die Lektüre der Linernotes der Gedanke an Coverversionen gar nicht einstellt, zeigt wie groß und vielfältig Adas Entwurf schon in ihren eigenen Stücken angelegt ist. Track und Song, Traum und Aggression, Ekstase und Melancholie gehen auf "Blondie" widerspruchsfrei ineinander über.
www.areal-records.com
(2004.10.26, 15:10) |
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