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freitag - patsch! |
tonsport |
Elefantenklumpfüße, die sich unerbittlich auf kleine süße Mäuschen herab senken, vervollständigt durch den passenden lautmalerischen - und auch sonst sehr aussagekräftigen - Albumtitel "Patsch!", werden hier gerne mit dem Cover-Preis in der Kategorie Geschmacklosigkeiten belohnt. Sieht aus nach Typen, die mal so richtig unpolitisch unkorrekt sein wollen, sich selbst dabei aber nicht allzu viel zutrauen.
Nun gut, wer sich daran vorbei und vor zur Musik wagt, wird zu Beginn vom Luomo-Plugin in full Effect erwartet: "Monkey Club" ist digitaler Dubhouse mit Vocals der wirklich gelungenen Sorte. Da überrascht, dass der Song quasi mittendrin plötzlich runtergefahren wird. Aber am Ende gibt's ja noch die Sechs-Minuten-Langversion. Platz gemacht wird zunächst für das Kultivieren der Trance-Vorliebe, wie sie auch in Köln schon seit einiger Zeit hoch im Kurs steht. Das könnte an Gabriel Ananda liegen, der als Co-Produzent seine Finger im Spiel hat. Locker-leichte Melodietupfer, Großraumflächen und nicht zuletzt das Kreischen der Massen lassen z.B. "Häppie" zu einer augenzwinkernden Minimal-Version von Dancepop werden. Oder ist das doch ernst gemeint? Egal, regt auf jeden Fall zum Schmunzeln an und sorgt somit für positive Gefühle.
Nach dem unerwarteten Einsatz von Afro-Samples über klickenden Beats im Titelstück, wohl gerade dieser Überraschung wegen die stärkste Nummer, klingt das Album schließlich in sehr weiten, weichen Keyboardlandschaften aus. Mal abgesehen vom Artwork ist alles an "Patsch!" also sehr solide, deep und stylish gemacht, aber irgendwie fehlt letztendlich die Schlüssigkeit.
www.tonsport.de
(2004.11.02, 20:35) |
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