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jan jelinek avec the exposures - la nouvelle pauvreté |
~scape |
"There Are Other Worlds" (he has not told us of), doch er hat beschlossen, es jetzt zu tun. Die im Titel behauptete neue Armut auf Jan Jelineks zweitem Album unter seinem bürgerlichen Namen verstört im ersten Moment etwas, und selbst als Fan muss man sich erst wieder einfinden.
Zwar wird nicht alles umgeworfen in diesem Jazz-House-Kosmos, doch der Bruch, die Neubesinnung, die hier stattgefunden haben, sind unmittelbar hörbar und erfahrbar. Der grazile, besonders von Farben bekannte Funk bleibt, wird aber zunehmend in Langsamkeit übersetzt und dadurch noch zerbrechlicher. Zugleich hält eine Transparenz Einzug, die man bisher von Jelineks Projekten so nicht gewöhnt war: Die Samplespuren werden nicht immer vollständig verwischt, und wir dürfen mitverfolgen, wie neben dem bekannten Jazz-, Soul- und Funkfundus diesmal auch Strukturen aus Rock und Folk verwertet werden. Teil von Jelineks Mut zum Wandel ist auch die wiederum sehr dezente, ja verhaltene Einbeziehung seiner eigenen Stimme. Als Texte kommen dabei ausschließlich Zitate des erweiterten Popkosmos' zum Einsatz, die in Wiederholungen beschworen werden.
Irgendwie ein sehr lyrisches Ding, wie hier Fetzen von Musik und Text zu neuen jelinekschen Einheiten verbunden werden. Die Tracks offenbaren eine Verletzlichkeit, die schließlich schön macht und sehr emotional wirkt. Durch seinen Mut und die Öffnung auf "La Nouvelle Pauvreté" ist Jelinek der Gefahr entkommen, in seiner musikalischen Größe zu stagnieren, und wir können uns von neuem bezaubern lassen. Das macht wirklich Freude.
www.scape-music.de
(2003.01.21, 14:54) |
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