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hecker - sun pandämonium |
mego |
Warum sich Zeit lassen, wenn's schnell auch geht - oder doch umgekehrt? Florian Hecker zeigt auf seinem dritten Album, wie man mit in hypersonischer Geschwindigkeit abgespielten Samples bzw. sampleähnlichen Substanzen flirrende Collagen in einer Länge von locker mal 20 Minuten bauen kann, und stellt damit unser Zeit-Musik-Kontinuum auf die harte Tour grundsätzlich in Frage. Weiters gibt zu denken, dass er bei diesen temporisierenden Entwürfen den Rhythmus als strukturierende Einheit weit zurückdrängt - Metrumfetischisten sind hier zumindest haltlos verloren. Neben der alles dominierenden Kraft der Geschwindigkeit darf alleine der Klang nach den Bedürfnissen seiner anarchischen Entfaltung die digitale Landschaft gestalten. Und zu alledem wirbelt noch ein respektabler Stereosturm die letzten Reste von Konkretheit in pandämonische Orientierungslosigkeit. Heckers "Sun Pandämonium" nimmt hier sozusagen philosophische Dimensionen an, und am Ende bleibt entweder Musik zum drüber Nachdenken oder aber eine gelungene CD für lustiges Raten von Sample-Imitaten. Balzender Frosch? Hubschrauberabsturz? Telefonat mit der Chefin?
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(2003.02.24, 14:42) |
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