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mui - mui |
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Stefano und Fabrizio aus Mailand und Pescara kommen eindeutig von der Gitarrenmusik und diesem Post-Genre danach. Nun arbeiten sie als Duo und müssen schon allein deshalb den Sequenzern und Samplern mehr Raum geben. Ihr Debüt spinnt ein vielschichtiges und zartes Gewebe aus Schlagzeug und Bass, Gitarrenklängen, verzwirbelten Beats und Synthierauschen, das sich in guten Momenten tatsächlich zu einer einheitlichen Textur verdichtet. In ihrer namenlosen und instrumentalen Offenheit lassen die elf Stücke viel Raum für Interpretation, für persönliche Vereinnahmung, aber trotzdem packt mich die melancholische Grundstimmung und die nebelverhangene Traurigkeit des italienischen Winters stellenweise ganz ordentlich. Kein Wunder, dass Stefano und Fabrizio dabei auch auf Brian Enos und Roedelius' großartiges "By This River" zurückgreifen, das durch Nanni Morettis bewegenden Film "La Stanza Del Figlio" bekannt wurde und das die Stimmung von Mui in die Worte fasst, die diesen Stücken fehlen. Ein Zittern durchfährt mich auch, wenn sich die beiden reichlich ungeniert bei Andreas Tilliander bedienen. Ein etwas unnötiges Plagiat, doch wer kann es diesen Träumern verübeln?
www.keplar.de
(2003.03.21, 17:00) |
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