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captain comatose - up in flames |
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Wie gut lässt es sich mit einem Drink in der Hand, und zwar einem ordentlichen und bitte nicht dem ersten, tanzen? Wieviel Bum Bum verträgt ein Funkbeat? Wie verranzt kann eine Disco-Glamour-Truppe überhaupt sein? Diese Fragen und noch einige ähnliche mehr werfen Snax und Khan auf ihrem zweiten Captain-Comatose-Machwerk auf, und an ihrer Beantwortung lassen sie keinen Zweifel: Alles geht, solange es dem Exzess dient. Alles wird gut, wenn man sich nur komplett verausgabt und ausliefert. Daher gilt beispielsweise auch der Akt, mit der Champagnerflasche in der Hand samt Beatbox und Plastikkrone von einer verschimmelten Kellerbühne zu torkeln und in die Tentakel eines schweißnassen Batzens Hysterie zu stürzen, in komatösen Maßstäben gemessen als Erfolg auf ganzer Linie. Scheitern mit Stil ist kein Scheitern, Peinlicheit kann für Captain Comatose niemals ein Kriterium sein. Das bunte Hedo-Sammelsurium aus Technogitarren und Falsettchören, Rocksynthies und Funkstumpfsinn, das die beiden hier auffahren und abfackeln, verfehlt also einmal mehr nicht seine Wirkung. Disco wird durch den an den eigenen Leibern erlebten, von der eigenen Haut verkrustet abgeschabten Dreck her gedacht. Da versteht sich von alleine, dass das Ergebnis so Rock'n'Roll klingt, wie nur möglich. Alle laut mitsingen, wenn der Refrain kommt: "Let's go up in flames, come on!"
www.ongaku.de
www.captaincomatose.com
(2005.04.25, 14:17) |
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