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stephen malkmus - face the truth |
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Was machen im Musikbusiness gemächlich und verdient alternde Damen und Herren, die sich ihren eigenen Popkosmos, ihr privates Eckchen für Gitarre, Schaukelstuhl, Bierkiste und das bisschen Familie schon längst erobert haben? Immer neue Aufhänger dafür finden, ihre alte Leidenschaft und ihr bekanntes Verfahren vor einer mehr oder weniger großen Öffentlichkeit ganz so wie eh und je verfolgen zu können.
Nach dem offensiv thematisierten Bandzusammenhang des letzten Albums mit The Jicks präsentiert sich Stephen Malkmus nun also wieder dezidiert alleine, lässt die Info zur Platte von seinem ganz neuen Selbst schwafeln, um, auch wenn es da etwas mehr verschrobenes Orgelfiepsen und Synthesizergebrabbel gibt als bisher, doch genau das zu machen, was er seit ca. 15 Jahren macht: Songwriting immer neu brechen, erwartbare Tonfolgen unterlaufen, Skurrilogitarren und Absurdotexte kultivieren, sich in unwahrscheinliche Gesangslinien stürzen - also so großartig und liebenswert verschroben und jugendlich nicht einverstanden klingen wie schon 1991. Einige der neuen Stücke, "It Kills" z.B., lassen sich auch ungehört beim ersten Mal mitquäken - na, so ungefähr zumindest -, da sie wieder perfekt dem Malkmus'schen Antisong entsprechen. Um der Wahrheit also ins Auge zu blicken: Im Grunde machen diese Damen und Herren etwas, das ihre Musik absolut nicht braucht, das ihnen aber mediale Aufmerksamkeitsökonomien vorzuschreiben scheinen. Auch das Urteil zu "Face The Truth" muss ausfallen wie gehabt: wieder mal eine tolle Malkmus-Platte.
www.stephenmalkmus.com
(2005.05.25, 20:27) |
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