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t.raumschmiere - blitzkrieg pop
novamute

Metallschrott, Riffs aus dem Prollomaten, Mitgrölrefrains - T.Raumschmiere braucht nur eine Hand voll Ideen und einen Bleifuß auf dem Verzerrerpedal, um Dancemusic durch sein Rock-Bombardement in Schutt und Asche zu legen. "Blitzkrieg Pop" schließt viel eher als das vorangegangene Album an das verquere Geschabe aus Störsounds und elektrischem Müll an, das T.Raumschmieres erste Veröffentlichungen bemerkenswert machte. Die Instrumentals des Albums weisen genau diese Klangforschung als Grundbedingung dafür aus, es in der anderen Hälfte der Stücke im maximalsten Verzerrungsgrad rocken und krachen zu lassen.

In der ironiefreien Pose eines Größenwahnsinnigen prangert T.Raumschmiere die Mediokrität aller anderen an und gibt für sich selbst die Maxime aus: "Some like it hot, I like it loud." Ein inhaltlich mageres Programm, das aber zweifellos effektiv dahergestampft kommt. Mit der Funkenschleuder, die der Kurzschluss zwischen Knarz-Experimenten und Metal-Paradigma verursacht, ist T.Raumschmiere wieder ganz weit vorne in terms of Leck-mich-Attitüde. Auch wenn man seine Vorliebe für Breitwand-Techno-Rock und Plakativität absolut nicht teilen muss, Konsequenz kann ihm niemand absprechen: Für die Abteilung der Rotz-Songs holt er sich unter anderen Sandra Nasic von den Guano Apes ans Mikrofon. Die Wandlung zum Foo Fighter des Techno ist damit vollzogen. Wundern braucht sich über diese Entwicklung und ihre Auswüchse samt Moshpit, Turbosaufen und Hey-Hey-Gebrüll niemand, mitmachen muss man deshalb aber noch lange nicht.

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last updated: 2009.08.26, 10:29