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alexanders dark band - dobutsu bancho |
dc recordings |
J. Saul Kane gibt allen Stilpuristen wieder mal eine harte Nuss zu knacken. Ist das einfach nur instrumentaler HipHop, Abstract Funk oder Trackmusik auf einer Spielwiese, die von Breakbeats bis zu Kuhglocken-Shuffle reicht? Besser beschrieben ist das, was Kane mit seiner Alexanders Dark Band anrichtet, vielleicht damit, dass hier HipHop-Techniken - allen voran ein unbefangener Umgang mit Samples, der sich aus den Soundquellen rauszieht, was gerade brauchbar erscheint, aber auch Scratching kommt nicht zu kurz - in einen von Genre-Dünkeln befreiten Rahmen gestellt und mit dem Layern sowie der Soundkombinatorik von elektronischer Tanzmusik verknüpft werden. Den gemeinsamen Nenner gibt stets die Repetition im Dienste des Groove. Krachende, scheinbar porös gewordene Jazzbreaks treffen auf Horrorsynthie-Flächen, schneidende Hihats und wummernde Basslines überlagern sich in einem total zugenebelten Kellergewölbe, in dem Alexanders Dark Band als Partymaschine auf der Bühne kaum auszumachen ist. Das im Slow-Motion-Breakbeat aufblitzende Strobo lässt die Schnauzen der süßen Tierchen, die zu dem Krach auf dem Tanzboden breakdancen, zu grellen Monsterfratzen werden. Überhaupt fungiert das Animalische als Leitthema der Platte, viele nette, mitunter auch furchterregende Kreaturen lugen aus Stücktiteln und Sounds hervor. Von "3000 Dancing Bears" über "Animal Love" bis zum Funk-Burner "The Immortal Squirrel" fügt sich ihr Grunzen und Quieken wunderbar in die rauschhafte Knisterorgie von "Dobutsu Bancho".
www.dcrecordings.com
(2005.08.18, 20:03) |
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