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phon.o - burn down the town
shitkatapult

Spätestens seit Aaliyahs Hit "Try Again", in den Produzent Timbaland lange vor dem aktuellen Acid-Revival eine 303-Bassline und schneidende Hihats geschmuggelt hatte, wurde es zum immer wieder durchgekauten Gemeinplatz: wie geil und inspirierend alle Welt - und speziell Technoproducer - doch den Jetztsound von R'n'B und HipHop findet. Trotzdem tat sich seither kaum etwas, das diese Begeisterung angemessenen Niederschlag auch in der Musik finden ließ. Da muss erst Missy Elliott mit ihrem aktuellen Hit "Lose Control", der vollständig auf einem Cybotron-Sample basiert, vormachen, wie ElectroHop-Crossover auch in den Charts funktionieren kann, und M.I.A. zerrt derb übersteuerte Dancehall- und Booty-Beats ins Spotlight eines Medienhypes und weltweit auf die Tanzflächen.

Techno sieht dagegen mit seinem eigentlich in die Gene des Genres eingeschriebenen Innovationsgeist ziemlich alt aus, obwohl doch gerade in der Heimatstadt Detroit Booty Tech um die Ecke liegt. Der Berliner Produzent Phon.o ist einer der wenigen, die sich seit Jahren bemühen, genau diese Fusion aus Techno, HipHop, Dancehall und Booty Bass tanzbar zu machen - und zwar, zumindest in musikalischer Hinsicht, äußerst erfolgreich, wie auf Phon.os zweitem Album "Burn Down The Town" nachzuhören ist. Ob er damit auch einen Paradigmenwechsel in den Clubs anschieben kann, wird sich noch weisen, die Tracks hätten auf jeden Fall das Zeug dazu.

Der Machismo dieser Stil-Allianz kommt im überzeichneten Ironiegewand daher, was ihn natürlich nicht ganz bricht, sondern immer auch affirmiert. Aber das ist okay, solange es Kevin Blechdom ist, die sich in höchster Verzückung durch ein Gewimmel von "Bitches" und "Hoes" windet.

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last updated: 2009.08.26, 10:29