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Es ging richtig flott für Tomas Barfod. Als Studiofreak, heißbegehrter Remixer und DJ macht er seit etwa drei Jahren genauso Furore wie als Schlagzeuger der Hipster-Kapelle WhoMadeWho. Der Kopenhagener ist Teil einer derzeit florierenden Tradition von Tanzmusik, für die Eklektizismus und Genre-Kreuzungen nie ein ästhetisches Problem, sondern der einzig gangbare Weg in Richtung Party waren. Die Dancefloor-Punks der letzten Jahre - Bands wie LCD Soundsystem und die Chicken Lips, das Münchner Label Gomma und DJs wie die Glimmers oder 2manyDJs - waren für Tomas Barfods Erweckungserlebnis zuständig, nachdem er zuerst jahrelang hinterm Schlagzeug, irgendwann aber nur mehr hinter Plattentellern und am Computer gesessen hatte. Es machte boom!, und plötzlich passte beides zusammen.

Schon in seinen ersten, 2004 erschienenen Produktionen hat Barfod es verstanden, diese Mischung perfekt auf den Punkt zu bringen. Sein erstes Album "Seriøs" klatscht Tomboy nun mitten rein in die heiße Disco-Rock-Italo-Acid-Suppe, dass nur so die Fetzen fliegen. Im Gegensatz zu manch anderem, schnell verheizten Sound-of-now-Act hat Tomboy immer mehr zu bieten als nur auf Hochglanz polierten Stylefaktor. Zwischen Dancefloor und Pop schafft er Raum für musikalische Substanz: für ausgefuchsteste Rhythmen, die trotzdem leicht ins Ohr gehen, für charmant-absurde Lyrics oder gar lyrische Klarinettenklänge - und andererseits ist immer auch für den nötigen Rumms gesorgt, den es im Club zum Arschwackeln braucht, durch explizit in Szene gesetzte Oldschool-Bassdrums etwa oder durch Filterexzesse, die laut "Rave!" schreien. So macht auch die Hipster-verseuchte Eklekto-Disco wieder richtig Spaß.

www.gomma.de
myspace.com/tomasbarfod
 
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last updated: 2009.08.26, 10:29